Wer Ziele neu planen muss, steht vor der Herausforderung bei der Motivation: Die Mitarbeitenden / Teamkolleg*innen mu00fcssen an die neuen Ziele glauben und mu00f6glichst sicher sein, dass sie jetzt auf dem richtigen Weg sind. Achte also sehr genau auf die Formulierungen der neuen Ziele.
Schon die Tatsache, dass Du (immer wieder) neu planen musst, kratzt an der Glaubwu00fcrdigkeit und dem Vertrauen der Mitarbeitenden bzw. Teamkolleg*innen darauf, dass Ziele erreichbar sind. Wenn Du Ziele neu aufsetzt oder u00fcberarbeitest, ist es deshalb besonders wichtig, hu00e4ufige Fehler bei der Formulierung zu vermeiden, die Unsicherheiten verstu00e4rken ku00f6nnten.
Besonders in ungewissen Zeiten ist die Versuchung grou00df, Ziele nur vage zu formulieren.
Zum Beispiel:
u201eWir wollen in etwa den Vorjahresumsatz halten.u201c
Oder:
u201eWir wollen mehr Kund*innen gewinnen.u201c
Solche unkonkret formulierten Ziele lassen zu viel Interpretationsmu00f6glichkeiten und ku00f6nnen dadurch fu00fcr zusu00e4tzliche Unsicherheit sorgen, die Du gerade jetzt nicht haben willst.
Auch fu00fcr die negativ formulierte Ziele haben wir zwei Beispiele fu00fcr Dich:
Solche Formulierungen legen den Fokus auf Gefahr oder Bedrohung und ku00f6nnen dadurch negativen Stress verstu00e4rken. Wer ein solches Ziel erreicht, hat nur das Gefu00fchl, einer Gefahr entkommen zu sein, nicht aber den Triumph, etwas erreicht zu haben.
Extra-Tipp:
Vermeide es, ein nicht erreichtes Ziel einfach noch einmal auszurufen! Ist Dein Team oder eine Mitarbeitende im vergangenen Jahr an einem Ziel gescheitert, steigt die Gefahr des erneuten Scheiterns. Formuliere Ziele deshalb auf jeden Fall neu oder finde neue Herausforderungen und modifiziere Deine Ziele, um das zu vermeiden.
Wenn Du mit Mitarbeitenden und Teamkolleg*innen Ziele formulierst oder neu planst, halte Dich an die folgenden fu00fcnf Regeln, damit Du den gru00f6u00dftmu00f6glichen Motivationseffekt behu00e4ltst:
Auch wenn die Planung herausfordernd ist, gestalte Ziele immer konkret und messbar.
Formuliere sie in diesem Stil:
u201eIch gewinne in 2021 zehn neue Kund*innen aus der XY-Branche mit einem Gesamtumsatz von x.000u20ac.u201c
So ist der Erfolg messbar und es kann kein Zweifel daran geben, worauf der Fokus der Arbeit liegt.
Optimismus ist eine wichtige Eigenschaft als Unternehmer*in bzw. Fu00fchrungskraft. Lass Dich jedoch nicht dazu hinreiu00dfen, u00fcbertriebene Ziele zu formulieren.
Wenn es unrealistisch ist, die Zahlen im erwarteten Zeitrahmen zu erreichen, werden die Mitarbeitenden nur entmutigt und verlieren von Anfang an die Motivation.
Frage Deine Teamkolleg*innen bei der Zielplanung: u201eWas willst Du erreichen? Und was brauchst Du, um das zu erreichen?u201c
Eine Faustformel lautet:
Wenn Du zu etwa 80 Prozent sicher bist, dass das Ziel erreicht werden kann, ist es ambitioniert genug, aber nicht zu unrealistisch.
Zur Zielplanung gehu00f6rt immer auch die Planung der konkreten Aktivitu00e4ten und Mau00dfnahmen, die nu00f6tig sind, um das Ziel zu erreichen.
Wenn Ziele neu definiert werden mu00fcssen, gewinnt dieser Punkt noch einmal an Wichtigkeit. Wenn die urspru00fcnglichen Ziele und Aktivitu00e4ten nicht funktioniert haben, sollten die neuen umso u00fcberzeugender sein. Nimm deshalb jetzt direkt mit in die Formulierung auf, wie das Ziel erreicht werden soll.
Beispiel:
u201eIch gewinne in 2021 Kund*innen aus der XY-Branche mit einem Gesamtumsatz von x.000 u20ac. Dazu nutze ich die Leads aus der XING- und LinkedIn-Kampagne, die von September u2013 Dezember lu00e4uft. Zusu00e4tzlich startet im September eine Mailing-Aktion, die mindestens 50 Interessent*innen bringen soll.u201c
Extra-Tipp:
Konzentriere Dich bei der Zielplanung nicht ausschlieu00dflich auf Zahlen. Denke auch an Entwicklungsziele Deiner Mitarbeitenden und Teamkolleg*innen:
Welche neuen Fu00e4higkeiten wollen sie entwickeln?
Welches Coaching oder welche Fortbildung ist dafu00fcr wann erforderlich?
Ziele sind meist Jahresziele. Am 21. Dezember ist Stichtag (danach ist realistisch betrachtet in den meisten Branchen das Jahr so gut wie um) und auf dem Weg dahin gibt es bestenfalls ein paar Zwischenziele.
Denk daru00fcber nach, ob Du Ziele jetzt kurzfristiger formulierst. Je ku00fcrzer der Zeitraum, desto sicherer der Planungszeitraum und desto geringer die Gefahr, dass Du ein weiteres Mal umplanen musst. Setze also verstu00e4rkt auf Quartals- und Monats- statt auf Jahresziele.
Trotzdem: Auch langfristige Ziele bleiben wichtig, damit Deine Mitarbeitenden und Teamkolleg*innen eine positive Vorstellung von der Zukunft behalten. Mehr Orientierung fu00fcr den konkreten Alltag liefern jetzt aber die Kurzfrist-Ziele, die mu00f6glichst verlu00e4sslich erreicht werden ku00f6nnen.
u00dcblicherweise geht es bei Zielen um Umsatzsteigerung.
Zum Beispiel u201e10 Prozent mehr Umsatz.u201c
Dagegen ist nichts einzuwenden. Doch beachte auch: Solche Ziele sind immer auch ru00fcckwu00e4rtsgewandt, weil sie nur auf der Vergangenheit aufbauen und auch irgendwann an Grenzen stou00dfen.
Achte also immer auch darauf, dass Du neue Ziele formulierst, die Zukunftsperspektiven eru00f6ffnen.
Beispiel: u201eIch gewinne im vierten Quartal fu00fcnf Kund*innen aus unserer neuen Zielbranche XY fu00fcr das neue Produkt XY.u201c
Ein*e Unternehmer*in, die selbst interessante und motivierende Ziele hat, ist einer der wichtigsten Motivatoren fu00fcr die Mitarbeitenden und Teamkolleg*innen.
Deshalb ist es so wichtig, auch bei den eigenen Zielen u00fcber Umsatz- oder Abschlusszahlen hinauszugehen. Die erfolgreichsten Fu00fchrungskru00e4fte konzentrieren sich dabei darauf, wie sie ihre Teams fu00fchren, motivieren und bei der Weiterentwicklung unterstu00fctzen. Hier kannst auch Du Dir interessante Ziele setzen.
Zum Beispiel: